Herzlich willkommen und schön, dass Du hier bist.

Als Tochter eines "Intelligenz-Flüchtlings", der 1968 in Graz Wasserbau studiert hat, komme ich zwar ursprünglich aus Norddeutschland, habe aber schon die ersten 4 und auch die letzten 21 Jahre meines Lebens hier in Graz verbracht und bin von Herzen Wahl-Grazerin.

Ich bin 56 Jahre jung, Mutter zweier erwachsener Söhne und liebe Wandern, Radfahren, Lesen, Lernen, Gespräche, Café Latte und ein gutes Stück Kuchen.

Anna Christine
Haker-Goldenits

1986-1989 habe ich eine Lehre zur Vermessungstechnikerin gemacht, einem technischen Beruf, weil das bei uns zuhause "so üblich war". Mit der Geburt meines ersten Sohnes 2002, haben sich meine Interessen allerdings ganz anders orientiert. 2007 ist mein zweiter Sohn geboren und 2009 habe ich mich bei Wiki in Graz zur Kinderbetreuerin ausbilden lassen. Zwischen 2007 und 2009 habe ich mehrere Ausbildungen im Bereich Klopfakupressurabsolviert und meine Abschlussarbeit als Kinderbetreuerin entsprechend zum Thema "Klopfakupressur im Kindergarten" und 2016 dann tatsächlich mein erstes Kinderbuch geschrieben und veröffentlicht. (erhältlich in allen gängigen Buchhandlungen und online) Auch heute bin ich noch der Meinung, dass Klopfakupressur in jedem Kindergarten als Selbstregulationshilfe für die Kinder und das Personal vermittelt werden sollte.

Zur Zeit arbeite halbtags als Kinderbetreuerin in einem Pfarr-Kindergarten in Graz und in den anderen Zeiten gebe ich Mobbing-Präventions-Trainings für Erwachsene und Kinder und zusätzlich Eltern-Kind-Turnkurse für die VHS-Graz-Umgebung.

Schon bei meinen eigenen Kindern habe ich immer versucht hinter das von außen erwartete Bild zu blicken.

Was zeigt mein Kind, wenn ich es unvoreingenommen anschaue. Welche Stärken hätte es, wenn es nicht die ganze Zeit funktionieren müsste. Was steckt z.B. für eine Qualität in einem Kind mit Legasthenie, das aber eine visuelle Wahrnehmung hat, von der wir Erwachsenen uns drei Scheiben abschneiden klönnten. Was, wenn wir seine Stärken stärken würden und nicht seine Schwächen. Und wenn wir seine Schwächen stärken, gehen dann seine Stärken auf ein Mittelmaß zurück? Das wäre doch schade. Oder?

Was mir wirklich wichtig ist: (und das wird jetzt nicht jedem schmecken)
Heute lernt kaum ein Kind wirklich auf sich und sein Gefühl zu hören und daraus sein Potential zu entfalten. Alles ist von der Krippe oder sogar von Geburt an drauf gemünzt, mit der Norm, dem Durchschnitt, mithalten zu können. Es ist ein ständiges "sich messen" müssen, in Tabellen passen, Vergleichen.

Kaum ist das Kind auf der Welt, geht es los.
Kennst Du solche oder ähnliche Sätze?

  • "Wie jetzt, Dein Kind schläft noch nicht durch. Da musst Du es halt nicht so verwöhnen."
  • "Dein Kind kann mit 12 Monaten noch nicht laufen? Na, das ist aber nicht normal."
  • "Dein Kind ist noch nicht trocken? Da würde ich mal zum Arzt gehen."
  • "Dein Kind mag nicht mit zur Schulsportwoche? Du bist aber 'ne Glucke."

So und ähnlich geht es die ersten Jahre in einer Tour. (Spoiler: und es hört auch nicht auf, wenn die Kinder 17 oder 27 sind) Alles wird gemessen, bewertet, beurteilt, verurteilt und dann wundern wir uns über den Umgang, den die Kinder untereinander haben.

  • "Ich bin man schneller als Du."
  • "Ätsch, meine Eltern haben aber das größere Haus."
  • "Haha, Du bist noch ein Baby. Du brauchst noch ne Windel."

Ernsthaft jetzt?

Was ich immer wieder beobachte: Wir Eltern untereinander sind die größten "Mobber". Wir gehen nicht gerade zaghaft miteinander um.
Wie sollen unsere Kinder lernen, freundlich und wertfei miteinander umzugehen, wenn wir keine Ahnung haben, wie das geht, geschweige denn es ihnen vorleben? Denn ehrlich gesagt, haben ja auch wir es nicht gelernt und machen nur das nach, was "üblich" ist.

Stell Dir eine Erwachsene Person vor, die sich wirklich spürt. Die in sich ruht und überlegt handelt. Der die Meinungen anderer nichts anhaben können, weil sie weiß, wer der wichtigste Mensch in ihrem Leben ist und die ihren Weg, unbeirrt der Höhen und Tiefen des Lebens, Schritt für Schritt geht. Hat diese Frau es nötig, ihr Umfeld mit Meinungen zu bombardieren?

Stell Dir ein Kind vor, dass sich wirklich spürt. Das sich vertrauen kann. Das seinem Umfeld vertrauen kann. Das zuhause einen sichern Hafen hat, der ihn auffängt, wenn es mal eng wird und das weiß, wer der wichtigste Mensch in seinem Leben ist. Ein Kind, das seinen Weg, unbeirrt der Höhen und Tiefen des Lebens, Schritt für Schritt geht. Hat so ein Kind es nötig, sich seine Macht oder Kraft aus dem Mobben anderer Kinder zu ziehen?

Es geht darum, sowohl als Erwachsene, als auch als Kind zu spüren:
Wo stehe ich, wie geht es mir, wo will ich hin und was ist der Weg.
Unabhängig von den Meinungen der anderen.

Dann braucht das Kind als Erwachsener keinen Kurs in Selbstliebe oder Mobbing-Prävention, denn dann ist es den Weg von A nach B schon gegangen. Und es braucht auch keine wie auch immer geartete Kompensation durch eine Extremform von Arbeit, Essen, Sport oder was auch immer. Weder jetzt noch später. Das hätte doch was. Oder? Leider ist die Realität eine andere.

von A nach B

Warum mich das so trifft
(was mich trifft betrifft mich)

Ich wurde als Kind gemobbt. Tatsächlich in erster Linie von meinen Eltern. Wen wundert es da, wenn ich in der Schule dachte, ich sei "klein, doof und häßlich." und es dort gleich weiter ging mit dem gemobbt werden. Ich fühlte mich damals von meinen Eltern natürlich nicht gemobbt. Ich kannte das Wort ja noch gar nicht. Aber ich wurde dauerkritisiert. Egal was ich machte, es war falsch. Daraufhin fühlte ich mich von allen Meinungen dauerkritisiert, was sich dann als Mobbing anfühlte. Wer nicht für mich war, war gegen mich. Klarer Fall.

Ich hatte nicht gelernt wo mein Wert liegt und dass mir die meisten Meinungen der anderen herzlich egal sein konnten, da sie ihnen gehören und nicht mir.

Heute, 56 Jahre später weiß ich, was Meinungen sind und dass ich sie nicht annehmen muss, wie ich meinen Weg gehen kann und wer der wichtigste Mensch in meinem Leben ist. Und doch bin auch ich noch am üben.

Und deshalb finde ich es heute wichtiger denn je, genau das den Kindern beizubringen. Und den Müttern, die so unter diesem Meinungs-Heckmeck leiden. Und ich finde es auch wichtig, den Eltern ab und zu zu zeigen, dass sie sich vielleicht auch mal selbst an der Nase nehmen sollten, wenn sie sich darüber aufregen, dass ihr Kind gemobbt wird oder sogar selbst mobbt, wo sie doch kurz vorher noch vor ihren Kindern über die Nachbarn, die Freundin oder die Leute in der Fernsehshow hergezogen haben. Man kann das schon machen. Wir sind alle keine Unschuldsengel. Aber man sollte nicht vergessen, dass sich die Kinder sehr viel bei uns abschauen und das Verhalten dann für ganz normal halten.

Und da ich auch während der Zeit als Mutter mit zwei Söhnen, die nicht genau ins gesellschaftliche Schema passten, reichlich unnötige Meinungen aus allen Richtungen um die Ohren bekommen habe, ist es mir sehr wichtig vor allem auch Mütter zu stärken, die es wirklich satt haben, wenn sich jeder ungefragt zu ihren Themen wie Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Schnuller, Beikost, Kindergarten, Schule, Studium und vielem mehr äußern.

Aber kein Grund zu verzagen
Alles lässt sich ändern, neu lernen, umschreiben, bessern und verkraften, wenn man sich auf den Weg von A nach B macht. Das kann ich duech viele, viele Erfahrungen in meinem Leben bestätigen. Deshalb:

Mach dich auf den Weg. Alles lässt sich lernen. Es braucht nur einen kleinen inneren Anstoß und etwas Übung.